Für das Wohlbefinden der Frau ist schönes Haar von enormer Bedeutung. Dünner werdendes Haar bewirkt bei den Betroffenen eine große Verunsicherung und Haarverlust stürzt die betroffenen Frauen für gewöhnlich in Verzweiflung. Das vor allem auch, weil der Verlust von Haaren nur sehr schwer bis gar nicht zu kaschieren ist. Im Gegenteil, er ist für alle und jeden zu sehen. Der Leidensdruck bei Haarverlust ist enorm. Häufig entwickeln Betroffene eine depressive Stimmungslage und oft ziehen sie sich aus der Gesellschaft zurück.
Zwischen Hormonen und Haaren besteht ein sehr enger Zusammenhang. Sind alle Hormone in guter Balance, sprießt das Haar, ist geschmeidig, von schimmerndem Glanz und kräftig. Bei mehr als der Hälfte alle Haarproblemfälle besteht ein hormonelles Ungleichgewicht.
Welche Hormone sind nun von Bedeutung für das Haarwachstum – und umgekehrt auch für den Haarausfall?
Testosteron
Das männliche Sexualhormon Testosteron beeinflusst das Wachstum der Haare bei Männern und Frauen. Bei beiden Geschlechtern ist es vor allem der Überschuss an männlichen Hormonen, der zu Haarproblemen führt. Durch ein Zuviel an Testosteron kommt es zu einem Schrumpfen der Haarwurzel und schließlich zum Absterben des Haares. Dabei entstehen üblicherweise am Haaransatz der Stirn die typischen Geheimratsecken und gelegentlich auch am Ober- und Hinterkopf die sog. Tonsurglatze.
Im Gesicht und am Körper hingegen kommt es durch einen Testosteronüberschuss zu einer Zunahme der Behaarung, dem sog. Hirsutismus.
Zur Behandlung des testosteronbedingten Haarausfalls bzw. der testosteronbedingten Überbehaarung ist eine systemische und/oder lokale Gabe von Antiandrogenen notwendig. Bei störender Behaarung sind zudem häufig auch Laserbehandlungen nötig, die in enger Kooperation mit einer Dermatologin bzw. einem Dermatologen durchgeführt werden können.
Auch eine Ernährung mit Phytoöstrogenen, wie sie etwa in Leinsamen oder Sojaprodukten vorkommen, kann das Problem lindern, da dadurch der Überschuss an Testosteron etwas reduziert werden kann.
Östrogen
Werden im Körper zu wenig Östrogene gebildet, kommt es zum sog. diffusen Haarausfall, der den gesamten Kopf betrifft. Die Haare sind dann meist auch sehr dünn und kraftlos. Ein Östrogenmangel kommt vor allem in den Wechseljahren vor. Aber auch bei Essstörungen, nach dem Absetzen der Pille oder nach einer Geburt eines Kindes kann es zu Schwankungen im Östrogenhaushalt und damit zu diffusem Haarausfall kommen.
Schilddrüsenhormone
Werden zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Auch sie kann für Haarausfall verantwortlich sein. Dabei fallen die meist schnell fettenden Haare üblicherweise diffus aus. Zudem kann es zum Verlust der äußeren Augenbrauen und der Intimbehaarung kommen.
Werden zu viel Schilddrüsenhormone produziert, spricht man von Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose. Bei Hyperthyreose werden die Haare dünn und fein und es kommt – wie bei der Hypothyreose – zum diffusen Haarausfall.
Andere Ursachen
Weitere Ursachen für Haarausfall können Störungen des Vitaminhaushalts oder der Blutsalze (Elektrolyte) und der Spurenelemente (Zink, Selen und andere) sein.
Aber auch im Rahmen von Autoimmunerkrankungen oder psychischen Erkrankungen kann es zu Haarverlust kommen.
Auch Medikamente, wie zum Beispiel Kortison oder blutverdünnende Mittel, haben einen Einfluss auf die Haare.
Und schließlich spielt natürlich auch die genetische Veranlagung eine große Rolle.
Diagnostik und Therapie
Zur Abklärung von Haarproblemen ist eine erweiterte Blutanalyse nötig. Neben einer Untersuchung der Hormone (Hormonstatus) müssen vor allem die Elektrolyte und die Spurenelemente untersucht werden.
Wenn bei vorliegender hormoneller Dysbalance außer dem Haarausfall keine anderen körperlichen Symptome vorliegen, können die Hormonstörungen lokal behandelt werden. Dazu können je nach Hormonstatus bioidente Hormone zusammen mit Vitaminen und Enzymen mittels einer speziellen Hochfrequenztechnologie direkt in den Haarfollikel eingeschleust werden. Dadurch wird die Haarqualität verbessert und der Haarverlust beseitigt bzw. zumindest stark vermindert.